Korrekturlesen der Doktorarbeit – So findest du (fast) jeden Fehler

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Keine Arbeit wird wohl so oft vor der Abgabe noch einmal Korrektur gelesen wie eine Promotionsschrift – schließlich soll am Ende alls möglichst perfekt sein und die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen nicht durch Tippfehler oder falsch gesetzte Kommata geschmälert werden. Das Problem ist: man selbst sieht die Fehler irgendwann nicht mehr. Die eigenen Sätze hat man selbst so oft gelesen, sie umgestellt und daran gefeilt, dass man regelrecht betriebsblind wird. Die Lösung: jemand anderes muss die Arbeit ebenfalls Korrektur lesen!

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Gut genug ist gut genug! Perfektionismus und Pragmatismus in der Doktorarbeit

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Wer kennt es nicht: den ganzen Tag vor dem Laptop gehangen, fleißig gelesen, getippt und an Texten gefeilt, der Feierabend sollte eigentlich schon lang begonnen haben, aber du sitzt unzufrieden und frustriert am Schreibtisch. Hättest du nicht heute viel mehr schaffen sollen? Wieso fiel es dir so schwer, dieses Paper zu verstehen? Müsstest du nicht eigentlich diese eigene Theorie recherchieren, die darin erwähnt wurde? Und vom Kapitel, das du heute geschrieben hast ganz zu schweigen; deine Betreuung wird es bestimmt komplett verreißen.

Kommt dir bekannt vor? Das Problem könnte Perfektionismus heißen: der Drang, niemals Fehler machen zu wollen, bloß nichts zu vergessen, keine Frage unbeantwortet zu lassen. Die meisten Promovierenden kenne diese Gefühle zumindest ein bisschen: Um sich jahrelang an einem Thema festzubeißen und dieses im Detail zu recherchieren und zu verstehen, braucht es eine Prise Perfektionismus. Zuviel davon kann jedoch schaden und Perfektionismus in vielen Fällen der Grund, warum Dissertationen sich ewig hinziehen oder letztendlich gar nicht fertig werden. Es klingt paradox, aber der Drang, alles zu 1000% richtig zu machen führt dann dazu, dass die Doktorarbeit nie eingereicht wird.

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Während der Promotion ein Kind bekommen? Ein paar Entscheidungshilfen

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Es gibt Nachwuchs im Café cum Laude! Ich habe in der finalen Phase meiner Diss mein erstes Kind bekommen und dieser Entscheidung sind einige Überlegungen vorausgegangen. Besonders Doktorandinnen hadern immer wieder, ob und wie sie Familienplanung und Doktorarbeit unter einen Hut bekommen können. Deshalb will ich heute ein paar Entscheidungshilfen teilen, die mir geholfen haben. Meine Erfahrungen beziehen sich primär auf promovierende Frauen, die ihr erstes Kind planen. Wenn der Promovend der Vater ist, oder man bereits Kinder hat, stellen sich vermutlich andere Fragen, die ich nicht auf dem Schirm hatte.

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“The Home Edit” für deine Doktorarbeit – Jetzt wird aufgeräumt!

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Nachdem in den Weihnachtsferien 2018/2019 alle besessen vom Marie Kondo Hype waren, hat jetzt die Aufräumserie „The Home Edit“ auf Netflix einen neuen Organisier-Wahn ausgelöst. Das Konzept ist denkbar einfach: Cleo und Joanna besuchen Stars und normale Familien und räumen ein Zimmer, einen Schrank oder eine Tiefkühltruhe auf.

Kaum hat man eine Sendung gesehen, juckt es in den Fingern, die Chaosschublade in der Küche zu entrümpeln und die Teebeutel in Regenbogenfarben zu sortieren. Einerseits ist die Generalüberholung der Wohnung natürlich eine tolle Prokastinierungsaufgabe für verregnete Sonntage. Andererseits kann man das System, dass Cleo und Joanna vorschlagen, aber auch großartig für die Promotion umgesetzt werden!

(Disclaimer: Dieser Beitrag ist übrigens weder von Netflix noch von The Home Edit gesponsort!)

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10 Wahrheiten über interdisziplinäre Doktorarbeiten

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Du hast dich entschlossen, eine interdisziplinäre Doktorarbeit zu schreiben? Herzlichen Glückwunsch und willkommen in einem Abenteuer voller Höhen und Tiefen!

Interdisziplinarität ist ein Buzzword, das sich viele Grad Schools, Institute und Forschungseinrichtungen auf die Fahnen schreiben. Dabei ist häufig nicht genau klar, was das eigentlich bedeutet, aber „Interdisziplinarität“ scheint jede Forschung aufzuwerten. Kein Wunder: wer interdisziplinär arbeitet, führt Fragen und Ergebnissen verschiedener Wissenschafts- und Forschungsbereiche zusammen. Deshalb umgibt den Begriff der Interdisziplinarität immer eine Aura des Besonderen, des Komplexen und des besonders Ambitionierten.

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Motivationstief oder Update für’s Gehirn? 5 (+1) Tipps für Schluffi-Tage

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Es gibt einfach Tage, an denen geht nichts. Du bist unkonzentriert, lenkst dich ständig selbst ab. Einen Satz zu schreiben ist eine Qual und jeden Satz, den du liest, hast du danach sofort wieder vergessen. Die Vorstellung, heute etwas an der Diss zu schaffen – undenkbar! Ich nenne diese Tage liefevoll „Schluffi-Tage“. Solche schlechten Tage haben alle Promovierenden von Zeit zu Zeit, und ganz besonders gern, wenn eigentlich eine Deadline drohend heranrückt oder man sich am Vortag vorgenommen hat „Ab jetzt starte ich aber so richtig durch!“

Was ganz besonders fatal ist – manchmal dauert dieser Schluffi-Tag länger als einen Tag. Ganz, ganz selten wird daraus sogar eine ganze Schluffi-Woche. Kein Wunder also, dass die meisten Promovierenden nach Strategien suchen, um aus diesem Motivationsloch wieder rauszukommen. Wir haben 5 +1 Tipp zu dem Thema gesammelt!

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Urlaub und Sommerpause – „Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.“ (John Steinbeck)

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Sommer, Sonne, Urlaubszeit? Für Promovierende ist es leider nicht so einfach, um nicht zu sagen: Urlaub ist ein echtes Reizthema. Immer wieder treffe ich Doktoranden, die sich damit brüsten, seit 3 Jahren keinen Urlaub gemacht zu haben. Auch wenn der Urlaub jedem angestellten Promovenden vertraglich zusteht: an manchen Instituten gehört es zum guten Ton, während der kompletten Promotion keinen Urlaub zu nehmen. In einem solchen Umfeld kommentieren Kolleginnen und Kollegen Urlaubspläne gerne mit einer hochgezogenen Augenbraue. Dabei schwingt der unausgesprochene Vorwurf mit: wer Zeit für Urlaub hat, bei dem kann es mit dem Arbeitsethos ja wohl nicht so weit her sein.

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Chunk-Work oder die Macht des freien Tages

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Viele Promotionsratgeber vergleichen die Doktorarbeit mit einer Pflanze, die man kontinuierlich pflegen und jeden Tag gießen soll. Würde man das nicht tun – und die Pflanze dann nach Wochen mit einer ordentlichen Portion Wasser bzw. Arbeit überschütten, verkraftet das Pflänzchen das nicht und geht ein. Es gibt dementsprechend auch viele Tipps à la „jeden Tag mindestens einmal das Diss-Dokument aufmachen“ um „am Ball zu bleiben“. Für viele ist das bestimmt der richtige Weg und gegen kontinuierliches Arbeiten habe ich auch gar keine Argumente. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich deutlich besser mit meiner Doktorabeit vorankomme, seitdem ich nicht mehr jeden Tag daran arbeite. Ich gebe sogar zu – ich habe regelmäßig „dissfreie Tage“ – unter der Woche!

Ich spoilere schon mal so viel: Die Methode hinter diesem ketzerischen Arbeitsrhythmus heißt Chunk-Work und sie hat meinen Arbeitsalltag revolutioniert.

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“Vielen Dank für den Vortrag, das ist alles Quatsch” – Wie geht man mit Feedback um?

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Vor Kolloquien, Konferenzvorträgen oder bevor man die E-Mail mit dem aktuellen Kapitel an die Betreuung sendet, rutscht den meisten Promovierenden kurz das Herz in die Hose. Obwohl man einerseits Rückmeldung bekommen und Aspekte diskutieren will, ist da immer die Angst vor vernichtender Kritik. Sobald man erste Texte oder Ergebnisse präsentiert, macht man sich angreifbar. Viele von uns haben nie richtig gelernt, mit Feedback umzugehen – und leider wissen viele auch nicht, wie man konstruktives Feedback gibt.

Negatives Feedback kann schnell das gesamte Weltbild ins Wanken bringen. Plötzlich sind da Gedanken wie: „Oh Gott, bin ich wirklich so schlecht? Ist das alles Blödsinn? Das ist der Teil, bei dem ich mir sicher war – wie schrecklich ist dann erst der Rest? Ich habe die letzten Jahre nur Zeit verplempert und sollte die Diss abbrechen!“ (Klingt verdächtig nach Hochstapler-Syndrom!)

Auch wenn diese Gedanken ganz normal sind, sind sie natürlich Quatsch. Feedback – auch negatives – ist per se nichts schlechtes, sondern ganz normaler Teil des Forschungsprozesses. Wenn man lernt, Feedback richtig für sich zu nutzen, muss man vor Kritik keine Angst haben!

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Eine Verteidigung per Zoom – 4 praxiserprobte Tipps

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Man kann es langsam nicht mehr hören, aber es ist nun mal Realität: die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff und plötzlich ist alles anders. Das gilt für das Leben im Allgemeinen und für das Promovieren im Speziellen. Wenn man es trotz Home-Office, geschlossenen Bibliotheken und abgesagten Feldphasen geschafft hat, die Doktorarbeit abzugeben, redet Corona auch noch ein Wörtchen bei der Verteidigung mit.

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