The Art of Academic Writing – Auf Englisch Schreiben (3)

Heute gibt es Teil 3 unserer Reihe „The Art of Academic Writing – Auf Englisch Schreiben“. In Teil 1 ging es um die Basics, in Teil 2 gab es Tipps und Tricks für angehende Pros. Heute geht es darum, was man auf Englisch vermeiden sollte, wenn man elegante Texte verfassen will. (Und noch eine persönliche Anmerkung: Dieser Post ist Allie Brudney gewidmet, von der ich einen Großteil dieser Dinge gelernt habe!).

Mittlerweile sind wir auf dem sicheren Weg dahin, uns zu wahren Meistern des eleganten Schreibens zu entwickeln: Wir wissen, dass auf Englisch kurze Sätze König sind, wir Passiv vermeiden, of’s und Präpositionen nur sparsam einsetzen und Titel groß schreiben. Außerdem haben wir uns darin geübt, uns so spezifisch wie möglich auszudrücken, Nomen und Verben eng beieinander zu platzieren und uns kreative Titel und packende Einleitungen auszudenken.

Das also sollen wir tun – heute geht es weiter damit, was wir nicht tun sollten. Übrigens sitzen wir da im gleichen Boot mit den Muttersprachlern, denn auch die haben ja das akademische Schreiben nicht mit der Muttermilch aufgesogen.

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Ist (deine) Forschung wichtig?

Wie kommt es eigentlich, dass ich keinen Zweifel habe, dass die Wissenschaft und die wissenschaftliche Methode ein Segen für die Menschheit sind und trotzdem denke, dass die Uniklinik statt mir vielleicht lieber einen weiteren Pfleger eingestellt hätte?

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The Art of Academic Writing – Auf Englisch Schreiben (2)

Heute folgt Teil 2 unserer Reihe “Auf Englisch schreiben.” In Teil 1 ging es um die Basics: Was macht einen gut geschriebenen Text auf Englisch aus? Was gilt im Englischen als gute Praxis, was im Deutschen gar nicht geht? Von welchen liebgewonnenen Gewohnheiten und Regeln muss ich mich trennen?  Heute geht es weiter mit Tipps und Tricks für einen ganz besonders eleganten Schreibstil – für die pros und alle, die es werden wollen:

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Keine Zeit – Wie soll ich mit all diesen Nebenprojekten umgehen?

Fast alle Doktoranden kennen das Gefühl einfach nicht genug Zeit für die Promotion zu haben. Manchmal sind es Lehrverpflichtungen, die einen total einnehmen oder organisatorische Aufgaben. Insbesondere in den Naturwissenschaften sind es oft auch wissenschaftliche Nebenprojekte beziehungsweise die Projekte von Kolleginnen und Kollegen aus der Arbeitsgruppe oder Kollaborationen mit anderen Arbeitsgruppen.

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The Art of Academic Writing – Auf Englisch Schreiben (1)

Heute beginnen wir mit einer losen Reihe zum Schreiben und Publizieren auf Englisch. Wie schreibe ich gute Texte auf Englisch? Wie überarbeite ich meine eigenen englischen Texte? Und von welchen Gewohnheiten sollte ich mich trennen, wenn ich auf Englisch schreibe? Heute gibt es einige grundlegende „How to’s“ mit auf den Weg, die euch helfen sollen, aus klobigen denglischen Texten elegante englische Texte zu machen.


Fast alle jungen Wissenschaftler sehen sich im Laufe ihrer Promotion mit der Aufgabe konfrontiert, auf Englisch publizieren zu wollen, zu sollen oder zu müssen. In den Naturwissenschaften wird ohnehin fast nur auf Englisch publiziert, da die entsprechenden Journals alle auf Englisch herausgegeben werden. Die Naturwissenschaftler haben begriffen, was auch in fast jeder anderen Disziplin gilt: Wer möchte, das seine Forschung international wahrgenommen wird, muss auf Englisch publizieren. Wer aber nicht selbst regelmäßig auf Englisch liest (oder TV-Serien konsumiert…), für den kann diese Anforderung ziemlich abschreckend wirken. Hat man sich nicht für Geschichte als Studienfach entschieden, weil man nie wieder etwas mit Englisch zu tun haben wollte? Der Geschichtspromovend hat wahrscheinlich schon im Laufe seines Studiums festgestellt, dass man sich so einfach nicht aus der Affäre ziehen kann, wenn im Seminar auf einmal Texte von englischen Forschern zum ersten Weltkrieg gelesen wurden. Nun aber selbst auf Englisch publizieren?!

Als jemand, der sich relativ viel im internationalen Umfeld bewegt, werde ich immer wieder von Freundinnen und Kollegen gebeten, ihre englischen Texte Korrektur zu lesen. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass es für Deutsche ganz besonders schwierig ist, gute englische Texte zu schreiben – denn auf einmal stehen alle Regeln Kopf! Was auf Deutsch elegant aussieht, gilt auf Englisch als viel zu pompös. Wir Deutschen lieben das Passiv, auf Englisch ist es verpönt. Wir Deutschen können gar nicht genug Substantive verwenden, auf Englisch sollen wir exakt diese vermeiden, etc. pp. Kurzum: Es ist wirklich gemein, aber für uns Deutsche fängt ein guter englischer Text damit an, ziemlich viele unserer lieb gewonnen Regeln und Gewohnheiten über Bord zu werfen.

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Wie bearbeite ich meine eigenen Texte?

Den Rotstift zücken… image: https://martyhing.wordpress.com/tag/science-writing/

Ob wir es wollen oder nicht, ein zentraler Teil unseres Daseins als Wissenschaftler ist das Arbeiten mit Texten – entweder passiv oder aktiv. Das gilt für die von uns, die schon als Schüler bei der Schülerzeitung gearbeitet haben und die Nachmittage lesend im Bett verbracht haben und alle die, die sich nur schwer dazu bringen können, das Labor mit all seinen wichtigen Fragen und Entdeckungen für mühselige Stunden am Schreibtisch zu verlassen. Denn Texte sind das wichtigste Format, in dem wir als Wissenschaftler untereinander debattieren. Und deshalb sollten unsere Texte es den Lesern so leicht wie möglich machen, unsere Fragen, Gedanken und Schlüsse nachzuvollziehen!

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Academic Small Talk

In einigen Punkten entspreche ich dem Physikerinnen-Klischee: es stört mich wirklich sehr, wenn Bilder schief hängen und ich hasse Small Talk.

Während man Bilder ziemlich leicht zurecht rücken kann, bleibt der Small Talk eine echte Herausforderung. Drumherum kommt man leider nicht, von der WG-Party über die Familienfeier bis zu den Pausen auf Konferenzen. Irgendwie muss man ja mit den Leuten reden.

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Effizient lesen für die Diss. (oder: Wie lese ich einen Text?)

Als Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind wir automatisch Viel-Leser. Wenn ich irgendetwas während meiner Promotion gelernt habe, war das wohl, möglichst viele Texte innerhalb kürzester Zeit sinnerfassend zu lesen. Texte zu lesen, daraus relevante Informationen für uns herauszufiltern, Argumente gedanklich nachzuvollziehen und zu überprüfen – das ist unser täglich Brot.

Ich bin dabei stets mit einer Mischung aus Methode und Intuition vorgegangen – abhängig in erster Linie davon, wie viel Zeit und Muße ich hatte. Die Exzerpte, die ich zu Beginn meiner Promotion erstellt habe, haben zum Beispiel alle oben im Dokument einen hellgrau hinterlegten Kasten, in dem ich die wichtigsten Infos zum Text sowie das Hauptargument zusammengefasst habe und mir eine Notiz gemacht habe, wofür ich den Text wohl verwenden könnte. Sehr praktisch, vor allem, wenn ich drei Jahre später nochmal schnell nachgucken wollte, was eigentlich in einem bestimmten Text stand. Das habe ich allerdings nur so ein halbes Jahr lang durchgehalten… ganz am Ende hatte ich von vielen Texten gar keine Exzerpte mehr, sondern habe nur noch das pdf-Dokument mit virtuellem Gelbstift markiert. Geht auch, ist aber nicht so praktisch.

Meine zugegebenermaßen eher rudimentär angelegte Methode der Textlektüre hatte ich  zu Beginn meines Studiums gelernt. Aus irgendeinem Grund hatte unsere Professorin fünf Fragen an die Tafel geschrieben, die uns beibringen sollten, wie man einen Text liest. Dummerweise habe ich diese Fragen genauso schnell wieder vergessen, wie sie von der Tafel verschwunden waren. Aber was ich mir gemerkt habe: Es ist wichtig, mit Fragen an einen Text zu gehen! Tatsächlich—wie ich bei der Recherche für diesen Post gelernt habe—spielen Fragen auch in den wissenschaftlich entwickelten Lesestrategien eine zentrale Rolle. Solche Lesestragien unterteilen den Leseprozess in einzelne Schritte. Die gängigsten davon nennen sich „SQ3R“ und „PQ4R“ – „Survey – Question – Read – Recite – Review“ (die 3 R’s) und „Preview – Question – Read – Reflect – Recite – Review“ (die 4 R’s). Fragen stehen in beiden Fällen relativ am Anfang!

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Ich mache Tierversuche – Teil 3

Nach Teil 1 zu den ethischen Aspekten von Tierversuchen und Teil 2 zu Zahlen und Fakten rund um Tierversuche, geht es heute in Teil 3 um die konkrete Genehmigung von Tierversuchen und um die Frage, ob und was Tierversuche an verwertbarem Wissen hervor bringen.

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