Warum eine Dissertation schreiben genauso ist wie eine Hochzeit zu planen

Durchschnittlich sind Frauen bei ihrer (Erst)heirat 31,7 Jahre alt, Männer 34,2 Jahre. Zum Abschluss ihrer Promotion waren die Deutschen im Jahr 2013 im Schnitt 33 Jahre alt . Das heißt, dass die verheirateten Promovendinnen dies mit einiger Wahrscheinlichkeit im Laufe ihrer Promotion geheiratet haben, die Männer statistisch gesehen danach. Zufälligerweise falle ich in dieses demographische Element: Ich habe, während ich an meiner Dissertation gearbeitet habe, eine ganze Weile damit verbracht, meine Hochzeit zu planen. Das war nicht nur eine willkommene Ablenkung – ich bin der Meinung, dass das Projekt Diss und das Projekt Hochzeit tatsächlich viele Gemeinsamkeiten aufweisen! Und dass ich durchaus einiges bei der Hochzeitsplanung gelernt habe, das ich auch auf mein Diss-Projekt anwenden konnte. Nur eine Ausrede, um mein Gewissen zu erleichtern? Vielleicht. Aber urteilt selbst:

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Ich mache Tierversuche – Teil 3

Nach Teil 1 zu den ethischen Aspekten von Tierversuchen und Teil 2 zu Zahlen und Fakten rund um Tierversuche, geht es heute in Teil 3 um die konkrete Genehmigung von Tierversuchen und um die Frage, ob und was Tierversuche an verwertbarem Wissen hervor bringen.

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Konferenzbericht: Workshop “How to deal with negative results”

Vor Ostern war ich auf einer Konferenz, dem European Molecular Imaging Meeting, kurz EMIM. Auf der EMIM gibt es zum Beispiel Beiträge zu neuen Techniken für MRT, PET oder Ultraschall und deren Anwendung für verschiedenen Krankheitsmodelle.

Es gab außerdem eine Session mit dem Titel: „Meet the Expert: How to deal with negative results“. Die habe ich besucht und fand die Diskussion sehr spannend, daher fasse ich hier meine Erkenntnisse aus diesem Workshop kurz zusammen. Vielleicht interessiert es euch ja auch.

Es gab zwei Experten: Ein Prof aus den Niederlanden und den Editor in Chief des Journals Molecular Imaging and Biology.

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Ich mache Tierversuche – Teil 2

In Teil 2 dieser Reihe geht es um Zahlen und Fakten zu Tierversuchen. Also wie viele Tierversuche werden in Deutschland wofür durchgeführt? Außerdem geht es um die Einstufung der Belastung für die Tiere und darum wofür keine Tierversuche durchgeführt werden dürfen.

Die Frage der Übertragbarkeit von Tierversuchen, habe ich spontan in den dritten Teil verschoben. Dort wird es konkret darum gehen, wie ein Tierversuchsantrag aussehen muss und dabei müssen die Forscher ja gerade begründen, welchen Nutzen die Versuche haben sollen. Somit passt diese Frage besser in den dritten Teil.

Teil 1 findet ihr hier.

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Ich mache Tierversuche – Teil 1

Im vergangenen Jahr suchte ich eine Wohnung und schaute mir eine WG an. Tolle Lage, eine traumhafte Wohnung und eine super nette Mitbewohnerin. Ich war begeistert. Wir hatten uns schon eine Stunde oder so unterhalten und es war klar, dass wir uns bald verabschieden würden. Zeit für eine weitere wichtige Wahrheit. „Du, eins muss ich dir noch sagen. Ich mache Tierversuche.“.

Ich krieg Herzklopfen bei diesem Satz. Nicht das Gute, das, wie wenn man auf dem 10m-Turm steht. Aber es ist nun mal so: Ich mache Tierversuche. Natürlich bin ich da nicht einfach reingerutscht. Ich wusste auf was ich mich einlasse, als ich mit meiner Masterarbeit anfing und ich habe mich bewusst dafür entschieden, für eine Promotion zu bleiben.

Warum also fühle ich mich so unwohl dabei davon zu erzählen? Klar, es wird immer mal wieder kritisch darüber berichtet und die deutsche Öffentlichkeit findet es verständlicherweise nicht richtig Affen für Abgastests einzusetzen. Auch in Bremen und Tübingen gab es enorme Widerstände gegen neurowissenschaftliche Forschung an Affen. Aber gegen medizinische Forschung an Ratten und Mäusen habe ich selten etwas gehört.

Vielleicht bin ich mir selbst nicht ganz sicher, ob das was ich da tue richtig ist. Deswegen wird das hier auch kein kurzer Post, sondern eine Reihe.

Teil 1: Die klassischen Positionen der Tierethik: Was dürfen wir mit Tieren tun und was nicht?

Teil 2: Zahlen und Fakten: Wie viele Tierversuche werden in Deutschland durchgeführt? An welchen Tieren? Für welche Forschung? In welcher Industrie? Und haben uns Tierversuche jemals auf den Menschen übertragbare Fortschritte gebracht?

Teil 3: Die aktuelle rechtliche Lage in Deutschland, insbesondere NRW: Was steht eigentlich im Gesetz? Wer genehmigt Tierversuche? Was muss in solchen Anträgen stehen?

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Citavi vs. Zotero: Ein Erfahrungsbericht

Als frische Doktorandin bin ich mit lauter guten Vorsätzen in die Promotion gestartet. Einer davon war: Endlich Schluss mit manuellem Zitieren! Ab jetzt mache ich alles mit einem Literaturverwaltungsprogramm. Ich hatte schon mitbekommen, dass das irgendwie alle so machen und dass das anscheinend ziemlich viel Arbeit spart – nur war ich bislang zu faul gewesen, mit ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Viel Spaß beim Zitieren! Foto: Heffloaf/CC-BY-SA-4.0

Dieser Blogpost ist für alle gedacht, die noch nicht mit einem Literaurverwaltungsprogramm arbeiten (also so etwas wie Endnote, Citavi, Refworks, Zotero etc. Ihr habt bestimmt schon einmal davon gehört) oder mit ihrem unzufrieden sind und sich fragen: Worauf sollte ich achten bei der Wahl eines Programms? Was gibt es überhaupt für Programme und welche Vor- und Nachteile haben sie?

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