Der Februar ist definitiv ein Monat für süße, schokoladige Nervennahrung. Es ist immer noch kalt und dunkel, die Neujahrvorsätze hat man schon wieder über Bord geworfen und Karneval ist auch um die Ecke (soll ja Leute geben, die das freut…).
Diese Brownie-Rezept habe ich von Smitten Kitchen , einem der besten Foodblogs überhaupt. Diese Brownies sind Kakaobrownies, das heißt sie enthalten keine geschmolzene Schokolade, sondern nur Kakaopulver. Dadurch werden sie etwas kuchiger was ich ganz gerne mag.
Körperhygiene vs. Voranschreiten der Diss – credit: Jorge Cham, PhD Comics (http://phdcomics.com/comics/archive.php?comicid=1185)
Vor zwei Wochen ging es hier darum, wie ich meine Dissertation gut beende – praktisch gesehen. Aber die größere Hürde ist häufig ja nicht der praktische Aspekt, sondern irgendwie psychisch intakt aus diesem Dampfkessel der Diss-Endphase herauszukommen (ich erwähnte ja schon die stetig abnehmende Körperhygiene, die PhD Comics auf den Punkt gebracht hat) Heute gibt es dazu ein paar Ideen – und einen pep talk. Denn ich glaube, das brauchen wir alle am meisten. Deshalb zuerst der pep talk.
Elsevier ist ein Verlag für wissenschaftliche Zeitschriften und Fachbücher mit Sitz in Amsterdam. Elsevier wird daher auch nicht französisch ausgesprochen, sondern etwa so wie „elsewir“ mit Betonung auf der ersten Silbe. Insbesondere Wissenschaftlern aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Bereichen ist Elsevier außerdem als alles-das-was-mit-der-Wissenschaft-nicht-stimmt und das-Böse-in-Verlagsform bekannt. Der Verlag veröffentlicht Forschungsergebnisse, die mit Steuergeldern bezahlt wurden, lässt diese Ergebnisse von Wissenschaftlern beurteilen, die zumeist mit öffentlichen Geldern bezahlt werden (peer-review) und nimmt dann horrende Summen von den Universitätsbibliotheken, um diese Ergebnisse zur Verfügung zur stellen. Dabei macht Elsevier Gewinne von deutlich über 30 % (siehe z.B.: hier, hier und hier).
Zirka zwei Monate vor Abgabe meiner Dissertation hatte ich einfach keine Lust mehr. Die Arbeit sollte einfach nur noch fertig werden – mir war relativ egal wie, Hauptsache weg, runter vom Schreibtisch, nie wieder sehen. Vielen meiner Freunde geht es ähnlich: Irgendwann ist die Luft einfach raus. Aber es muss weitergehen, Einleitung und Schluss müssen geschrieben werden, mit grolligem Magengrummeln, mit einer stetig wachsenden Portion Selbstmitleid, in der Jogginghose und abnehmender Körperhygiene, unter Einlegen von Nachtschichten, die einen um Sozialleben und Verstand bringen. An alle, denen es gerade ähnlich geht, ein „hello from the other side“: Ihr schafft das. Ihr habt schon so viel geschafft. Eine ganze Dissertation habt ihr geschafft – Daten erhoben, Konferenzvorträge gehalten, Papers veröffentlicht, Seminare gehalten… ihr schafft auch den Schlussteil. Wirklich. Heute soll es darum gehen, wie (insbesondere für die Geistes- und Sozialwissenschaften).
Der Schlussteil macht vielleicht deswegen vielen so viel Angst, weil er die Krone deiner Dissertation ist. Hier führst du die Fäden zusammen, sagst, was du herausgefunden hast und wie und vor allem, warum das wichtig ist.
Es gibt mal wieder eine Ausgabe von Lieblinge. Falls ihr gerade an den Wintertagen auf der Suche nach neuen Büchern, Serien, Filmen oder Blogs seid – vielleicht findet ihr hier was.
Ein Gastbeitrag von Christine Stedtnitz (University of Essex, Colchester)
Marie Curie – unter Männern
Dieses Genderthema finde ich ziemlich nervig.
Wenn Politiker von „Bürgerinnen und Bürgern“ sprechen, halte ich das für Wort- und Zeitverschwendung. Wenn Bürgerinnen und Bürger ihre Sätze mit „ich als Mann“ oder mit „ich als Frau“ anfangen habe ich selten Lust, den Rest des Satzes anzuhören. Bei „Du als Frau“ oder „Du als Mann“ werde ich passiv aggressiv. Wenn der Satz mit „müsstest“ weitergeht, kündige ich die Freundschaft auf.
All das änderte sich schlagartig, als ich, anno 2015, begann zu promovieren. Plötzlich redete alles über gender.Ständig. Und das obwohl zumindest mein Promotionsjahrgang vollkommen gender-ausgeglichen war. Schon in meinem ersten Promotionssemester wurde mir zugeteilt, dass es Mentoringprogramme gäbe, nur für Frauen, ganz toll, und, noch toller, eine Konferenz in den USA, wo ich nur Frauen meine Forschung vorstellen könnte. Als pflichtbewusste Preußin habe ich auch sofort eine halbherzige Bewerbung mit einem mittelmäßigen Abstract eingereicht. (Wundersamerweise bekam ich eine Absage.)
Frohes Neues Jahr von uns im Café cum laude! Wir hoffen, ihr hattet erholsame Feiertage. Seid ihr bereit für 2019? Wir verbinden große Hoffnungen mit diesem Jahr: Hoffentlich eine abgegebene Diss, hoffentlich ein veröffentlichtes Buch, neue berufliche Perspektiven und geographische Veränderungen für uns beide.
Eat more Pie! Foto: Flickr
Jahreswechsel lassen mich immer in Melancholie verfallen. Altes und Gutes liegen zurück (manchmal auch Schlechtes, aber immerhin wusste man da, woran man war) und wer weiß, was das neue Jahr bringt? Deshalb liegen mir auch gute Vorsätze nicht. Es steckt so viel Optimismus in der Annahme, man könne sie auch nur annähernd einhalten. Außerdem reicht meiner Erfahrung nach ein guter Vorsatz pro Jahr aus, wenn er halbwegs realistisch bleiben soll. Dieser gute Vorsatz sollte irgendwo auf das Kontinuum zwischen „machbar“ und „ehrgeizig“ fallen. Idealerweise sollte er auch messbar sein.
Aber warum eigentlich nicht ein bisschen optimistisch sein? Und den Schwung des neuen Jahres nutzen, sich an einige Dinge zu erinnern, die man schon lange mal verändern wollte? Ich habe nicht den Anspruch an mich selbst, am Ende des Jahres hinter jeden Punkt einen Haken setzen zu können. Deshalb stehen dort auch Sachen, die wenig messbar sind. Aber das wird mich nicht davon abzuhalten, mir auf die Schulter zu klopfen, wenn ich einen Punkt abhaken kann!
Konzentriert und diszipliniert zu arbeiten ist für viele Doktoranden ein Problem. Das ist ja nichts neues, auch nicht auf diesem Blog. Heute soll es um einen ganz konkreten Aspekt des produktiven Arbeitens gehen: das Smartphone. Das hindert mich nämlich andauernd daran konzentriert zu sein. Ich versuche daher mein Smartphone weniger zu nutzen und das macht wirklich einen Unterschied!
Arbeit, Spaß oder weder noch? Photo by Tim Bennett on Unsplash
Die Promotionszeit kann richtig ätzend sein. Darüber haben wir hier schon mal geschrieben und auch in den Weiten des Internets findet man unzählige Artikel dazu. Besonders gut zum Beispiel The Valley of Shit und The Swamp of Sadness auf Thesiswhisperer. Selbst Nature und Science beschäftigen sich mit der trostlosen mentalen Situation von Doktoranden (hier und hier).
Heute ist Nikolaus! Da muss es natürlich etwas Süßes geben. Dieser Nervennahrung-Post ist allerdings weniger ein Rezept als eine Inspiration: Macht euch doch mal wieder eine heiße Schokolade mit Schlagsahne. Mit echter Schokolade und Schokoraspeln oben drauf. Dazu am besten noch ein paar Kekse.
Glaubt mir, auch der schlimmste Labortag sieht damit gleich besser aus.