Schreibblockaden lösen – 4 Tipps, die dir dabei helfen können

Es ist Donnerstag. Es ist 10:00 Uhr morgens – du bist voller Elan an deinen Schreibtisch gekommen, um jetzt endlich das nächste Kapitel an deiner Diss anzugehen. Du setzt dich hin, öffnest das Word Dokument und erstarrst – nichts. Nichts geht mehr, dir fällt nichts mehr Neues, nichts mehr Sinnvolles ein oder du weißt einfach gar nicht mehr, was du heute Nacht noch oder heute früh beim Zähneputzen noch Schlaues sagen und schreiben wolltest. Da ist sie nun die ominöse weiße Seite – oder auch der alte Text von gestern/letzte Woche/letzten Monat/letztem Jahr und wie weiter? Wie sollst du daran anschließen? Ahh. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut und ich habe ehrlich oft auch genau das gehabt: Eine Schreibblockade. „Writer‘s block“, wie es so schön auf Englisch heißt. Heute will ich dir 4 Tipps mitgeben, die dir vielleicht aus der Blockade raushelfen können. Probiere das wirklich gerne mal aus!

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Welche 3 Fehler oder Umwege Du am Ende vielleicht vermeiden kannst

Das Ende der Arbeit an Deiner Promotion ist in Sicht? Du musst vielleicht „nur“ noch die letzten Seiten überarbeiten/Korrektur lesen (lassen)/Anhang und Formalia erledigen? Dann bereits an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch – Du bist wirklich weit gekommen und die Abgabe Deiner Dissertationsschrift steht kurz bevor. Das ist richtig toll und Du kannst und solltest stolz auf Dich sein. Aber nun kommen die letzten Feinheiten und manchmal stecken genau in den Feinheiten auch ein paar richtig fiese Gemeinheiten. Daher möchte ich heute drei Fehler oder zumindest Umwege mit Dir teilen, die ich gegangen bin – und die Du dadurch vielleicht vermeiden kannst.

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Korrekturlesen der Doktorarbeit – So findest du (fast) jeden Fehler

Photo by Clément Falize on Unsplash

Keine Arbeit wird wohl so oft vor der Abgabe noch einmal Korrektur gelesen wie eine Promotionsschrift – schließlich soll am Ende alls möglichst perfekt sein und die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen nicht durch Tippfehler oder falsch gesetzte Kommata geschmälert werden. Das Problem ist: man selbst sieht die Fehler irgendwann nicht mehr. Die eigenen Sätze hat man selbst so oft gelesen, sie umgestellt und daran gefeilt, dass man regelrecht betriebsblind wird. Die Lösung: jemand anderes muss die Arbeit ebenfalls Korrektur lesen!

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Zitieren in der Doktorarbeit: Plagiate, Urheberrechtsverletzung und das gefürchtete Bildzitat

Dieses Bild dient nur der Illustration aber keine Sorge, ich habe die Lizenz überprüft. Es ist frei verwendbar 🙂

Der Plagiatsvorwurf ist wohl der größte Alptraum aller Wissenschaftler*innen. Und das zu Recht. Die wissenschaftliche Arbeit einer anderen Person als die eigene auszugeben ist nicht in Ordnung. Soweit klingt es einfach: wenn ich Ideen/ Erkenntnisse/ Daten Anderer nutze, muss ich das zitieren. Aber wenn man in einem Fach promoviert, in dem man bisher noch nicht so viel Erfahrung mit dem wissenschaftlichen Schreiben sammeln konnte, stellt man sich spätestens bei der Dissertation eine Menge Fragen. Was muss ich alles zitieren und wie soll ich zitieren? Was für Bilder darf ich in meiner Doktorarbeit benutzen? Muss man Software eigentlich zitieren?

Dann liest man alle paar Jahre noch von einem Politiker, dem der Doktortitel entzogen wurde, weil er nicht richtig zitiert hat. Hier erst mal die gute Nachricht: Niemandem wird der Doktortitel entzogen weil etwas nicht richtig zitiert ist oder ein paar Zitate fehlen. In solchen Arbeiten wurde entweder bewusst betrogen oder richtig schlampig gearbeitet. Versteht mich nicht falsch; es ist wichtig gründlich und ordentlich zu zitieren, aber es gibt keinen Grund in Panik zu geraten.

In diesem Artikel versuche ich ein paar Fragen, die ich selbst hatte oder die andere mir schon gestellt haben, zu beantworten. Die Regeln des Zitierens gelten natürlich für alle Fächer aber wie man Software oder Abbildungen zitiert sind eher Fragen, die sich in experimentellen und empirischen Doktorarbeiten stellen.

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Rezension: Lesen im Geschichtsstudium

Warum braucht es ein Buch, das das Lesen erklärt?

Am Anfang meines Studiums war ich in vielfacher Hinsicht überfordert: Ich fühlte mich allein gelassen mit der Wahl meiner Seminare, war eingeschüchtert von der Intelligenz und Bildung meiner Kommilitonen und fragte mich, wie um alles in der Welt ich mehrere hundert Seiten pro Woche lesen sollte und dann auch noch die Inhalte im Seminar parat haben und diskutieren sollte. Meine Texte – wenn ich sie denn las – sahen nach dem Lesen wie ein Meer aus Gelb aus, weil mir einfach alles wichtig, neu, und daher markierenswürdig erschien. Schwierig, da noch den Überblick zu behalten – und was ist eigentlich ein Exzerpt?!

Wer im Rahmen seiner (geisteswissenschaftlichen) Promotion Studierende in den ersten Semestern unterrichtet, hat oft vergessen, was uns bis dahin selbstverständlich geworden ist: Wissenschaftliches Lesen ist eine Haltung, eine erworbene Fähigkeit, die viele Studierende noch nicht mitbringen (können) – und gleichzeitig die zentrale Fähigkeit, von deren Beherrschung letztendlich der Erfolg im Studium abhängt. Das gilt in der Geschichte ebenso wie in anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen (und natürlich auch in den Naturwissenschaften, für die aber noch einmal eigene Regeln gelten). Umso erstaunlicher, dass es für die Geschichtswissenschaft bislang kein Einführungswerk ins historische Lesen gab. Diese Lücke füllen Jana Weiß und Sarah Thieme* mit ihrem Büchlein „Lesen im Geschichtsstudium“, erschienen letztes Jahr als utb-Band im Verlag Barbara Budrich. Sie räumen eine Reihe von Missverständnissen rund um das historische (und geisteswissenschaftliche) Lesen aus dem Weg und geben praktische Tipps, wie Studierende sich Texten nähern können, wie sie entscheiden, welche Texte sie lesen wollen und welche nicht und wie sie diese Texte dann eben wissenschaftlich lesen – also mit Blick auf These und Argumentationsgang. Übrigens ist das Buch, trotz des Titels, nicht nur als Einführung in die Geschichtswissenschaften relevant: Auch in den meisten anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen gelten die Regeln, in welche Weiß und Thieme in diesem Buch die einführen.

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Wie fängt man eine Promotion an?

Der Starts in Wintersemester 20/21 ist ein ganz besonderer, weil er von Pandemie und Lockdown geprägt ist. Trotzdem beginnen auch in diesem November viele Promovierende ihre Dissertation und damit die spannende Reise in Richtung Doktortitel!

Wie jedes neue Projekt ist auch der Beginn einer Promotion ziemlich aufregend. Neben einer Prise Abenteuerlust schwingt bei dem Start in einen neuen Lebensabschnitt auch immer ein bisschen Unsicherheiten und Ängste mit. Das ist bei der Promotion nicht anders!

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Wissenschaftliches Schreiben muss gelernt sein

Photo by NeONBRAND on Unsplash

Sind wir mal ehrlich, die Promotionszeit ist ein einziges Auf und Ab. Eine emotionale Achterbahnfahrt – vielleicht für die Eine mit größeren Höhen und Tiefen, für den Anderen wiederum mit nur wenigen Wellenbewegungen. Aber manchmal kann es auch sein, dass man sich fühlt, als sei man nur noch auf Talfahrt und ein Richtungswechsel ist nicht in Sicht. Gerade für diese Situationen ist ja eigentlich eine Promotionsbetreuung da. Der Gedanke liegt nahe, dass der oder die wissenschaftlichen Betreuer*in genau in solchen Momenten unterstützend unter die Arme greifen könnte. Er oder sie könnte neue Ideen vorschlagen, den Knoten im Kopf mit cleveren Fragen lösen helfen oder einen guten Hinweis geben – aber eben meist aus einer dezidiert wissenschaftlichen Perspektive und mit einem spezifischen Blick, der oft auf das Themenfeld der Promotion beschränkt ist. Aber was ist, wenn es gar nicht diese Probleme sind, die einen blockieren? Was ist, wenn es eigentlich um vermeintlich ganz allgemeine Dinge geht? Oder was, wenn ich (noch) gar nicht genau sagen kann, was das Problem eigentlich ist?

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Chunk-Work oder die Macht des freien Tages

Photo by Corinne Kutz on Unsplash

Viele Promotionsratgeber vergleichen die Doktorarbeit mit einer Pflanze, die man kontinuierlich pflegen und jeden Tag gießen soll. Würde man das nicht tun – und die Pflanze dann nach Wochen mit einer ordentlichen Portion Wasser bzw. Arbeit überschütten, verkraftet das Pflänzchen das nicht und geht ein. Es gibt dementsprechend auch viele Tipps à la „jeden Tag mindestens einmal das Diss-Dokument aufmachen“ um „am Ball zu bleiben“. Für viele ist das bestimmt der richtige Weg und gegen kontinuierliches Arbeiten habe ich auch gar keine Argumente. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich deutlich besser mit meiner Doktorabeit vorankomme, seitdem ich nicht mehr jeden Tag daran arbeite. Ich gebe sogar zu – ich habe regelmäßig „dissfreie Tage“ – unter der Woche!

Ich spoilere schon mal so viel: Die Methode hinter diesem ketzerischen Arbeitsrhythmus heißt Chunk-Work und sie hat meinen Arbeitsalltag revolutioniert.

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Wann soll man mit dem Schreiben der Diss anfangen?

Photo by Patrick Fore on Unsplash

Ein Ratschlag, den bestimmt viele Promovierenden in den letzten Wochen gehört haben (Stichwort Corona-Krise), lautet: „Nutz doch die Zeit und fang schon mal mit dem Schreiben an“. Gut gemeint. Der Gedanke, in die Schreibphase der Dissertation einsteigen, löst jedoch bei vielen Promovierenden eine gewisse Panik aus.

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“Non-Page-Victories” oder: Erfolge jenseits der getippten Seite

Photo by Doran Erickson on Unsplash

Im letzten Beitrag hat Franziska A. darüber gesprochen, wie man seine Erfolge feiern kann (und sollte!). Vielleicht hat die eine oder der andere beim Lesen freudlos gelacht und gesagt: „Würde ich ja tun! Wenn ich denn mal Erfolge hätte! Ich habe noch keine Seite geschrieben!“

Eine Doktorarbeit ist – besonders in den Geisteswissenschaften – auf den ersten Blick vor allem ein großes Textdokument (In den Naturwissenschaften oder bei empirischen Arbeiten ist das etwas anders, siehe hier und hier.) Daher scheint es logisch, die Fortschritte an der Doktorarbeit in geschriebenen Kapiteln oder Seiten zu rechnen. Klingt ja logisch: Je mehr ich geschrieben habe, desto näher bin ich dem Ziel der Abgabe. Leider ist es nicht ganz so einfach.

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