Welche 3 Fehler oder Umwege Du am Ende vielleicht vermeiden kannst

Das Ende der Arbeit an Deiner Promotion ist in Sicht? Du musst vielleicht „nur“ noch die letzten Seiten überarbeiten/Korrektur lesen (lassen)/Anhang und Formalia erledigen? Dann bereits an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch – Du bist wirklich weit gekommen und die Abgabe Deiner Dissertationsschrift steht kurz bevor. Das ist richtig toll und Du kannst und solltest stolz auf Dich sein. Aber nun kommen die letzten Feinheiten und manchmal stecken genau in den Feinheiten auch ein paar richtig fiese Gemeinheiten. Daher möchte ich heute drei Fehler oder zumindest Umwege mit Dir teilen, die ich gegangen bin – und die Du dadurch vielleicht vermeiden kannst.

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Gut genug ist gut genug! Perfektionismus und Pragmatismus in der Doktorarbeit

Photo by Ksenia Makagonova on Unsplash

Wer kennt es nicht: den ganzen Tag vor dem Laptop gehangen, fleißig gelesen, getippt und an Texten gefeilt, der Feierabend sollte eigentlich schon lang begonnen haben, aber du sitzt unzufrieden und frustriert am Schreibtisch. Hättest du nicht heute viel mehr schaffen sollen? Wieso fiel es dir so schwer, dieses Paper zu verstehen? Müsstest du nicht eigentlich diese eigene Theorie recherchieren, die darin erwähnt wurde? Und vom Kapitel, das du heute geschrieben hast ganz zu schweigen; deine Betreuung wird es bestimmt komplett verreißen.

Kommt dir bekannt vor? Das Problem könnte Perfektionismus heißen: der Drang, niemals Fehler machen zu wollen, bloß nichts zu vergessen, keine Frage unbeantwortet zu lassen. Die meisten Promovierenden kenne diese Gefühle zumindest ein bisschen: Um sich jahrelang an einem Thema festzubeißen und dieses im Detail zu recherchieren und zu verstehen, braucht es eine Prise Perfektionismus. Zuviel davon kann jedoch schaden und Perfektionismus in vielen Fällen der Grund, warum Dissertationen sich ewig hinziehen oder letztendlich gar nicht fertig werden. Es klingt paradox, aber der Drang, alles zu 1000% richtig zu machen führt dann dazu, dass die Doktorarbeit nie eingereicht wird.

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Was macht die Doktorarbeit mit meiner Beziehung?

Photo by Annie Spratt on Unsplash

Vor einigen Monaten haben wir auf unserem Instagram-Account gefragt, welche Fragen euch umtreiben und zu welchen Themen ihr euch Artikel wünscht. Ein Thema war dabei der Dauerbrenner “Doktorarbeit und Partnerschaft”!

Landläufig wird oft behauptet, eine Dissertation nimmt so viel Raum im Leben ein, dass für eine Beziehung kein Platz mehr bleibt: ab jetzt heißt es Tage im Labor statt Picknicks im Park, ein runtergewürgtes Brötchen vor dem Laptop statt gemütliches Frühstück im Bett, und am Valentinstag ein Vortrag in der Mehrzweckhalle der Uni Bielefeld statt ein romantisches Date. Kein Wunder, dass viele Menschen um ihre Partnerschaft sorgen, wenn sie mit der Promotion beginnen!

An dieser Stellung wollen wir aber direkt Entwarnung geben – mit der Einreichung de Exposés besiegelt man nicht direkt das Ende der Beziehung! Natürlich bringt eine Promotion so einige Fallstricke mit sich, die die Partnerschaft belasten können: Zeitdruck, Stress, Selbstzweifel und ein nie schrumpfender Berg an Arbeit, der einen vorwurfsvoll während der Date Night vom Schreibtisch aus anstarrt. Gleichzeitig kann der Partner oder die Partnerin in dieser herausfordernenden Zeit natürlich auch eine große Stütze sein!

Um euch einen Einblick zu geben, was die Diss mit der Beziehnug machen kann, teilen wir heute unsere Erfahrungen mit euch – vielleicht findet ihr euch in manchen Schilderungen wieder und könnt ein paar Tipps oder Erkenntnisse für eure Partnerschaft mitnehmen!

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Kolleg*innen oder schon Freund*innen? Warum ich Austausch so wichtig finde

Es geht in der Promotionsphase zwar eigentlich um das ganz eigene Projekt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Mensch bisher ganz ohne andere Personen, ohne Freunde, Familie und Zuhörer*innen ein Promotionsvorhaben tatsächlich zu Ende gebracht hat. Wir sind soziale Wesen und wir brauchen Austausch! Ich denke, dass gerade auch die Phase der Promotion dringend vom Mythos eines vermeintlich einsamen Held*innendaseins befreit werden muss. Zumindest will ich heute ein Plädoyer für mehr Gemeinschaft und Freu(n)de am und im Promotionsprozess los werden. Hierzu will ich drei Gedanken teilen, die ich mit Blick auf die bisherige (Promotions-)Zeit als erkenntnisreich für mich empfunden habe. Außerdem ist dieser Post ein dickes Dankeschön an meine engen Begleiter*innen!

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Frohes neues Jahr! Unsere Vorsatz-Fails aus 2020

Kennt ihr den CV of Failures? Johannes Haushofer, damals Professor für Psychologie an der Princeton University, hat vor ein paar Jahren den Trend begründet, in einer Art Anti-Lebenslauf alle Stellen aufzulisten, die er nicht bekommen hat, alle Fördergelder, die er beantragt und nicht erhalten hat und alle Artikel, der er eingereicht hat und die nicht angenommen wurden. Sein Ziel war es, die “Bilanz auszugleichen” und andere zu ermutigen, trotz Rückschlägen nicht aufzugeben.

Wir finden, dass auch bei Neujahrsvorsätzen die Bilanz mal ausgeglichen werden sollte. Und wie wir festgestellt haben, kann es sogar geradezu sein, auf gute Vorsätze aus der Vergangenheit zurückzublicken – gerade dann, wenn man sie nicht einhalten konnte. Ganz nach Marie Kondo bedanken wir uns für den Gedanken, vergeben uns dafür, ihm nicht gerecht geworden zu sein und lassen ihn dann los… und sind frei, das neue Jahr ohne schlechtes Gewissen oder Altlasten zu beginnen.

Hier also unsere Vorsatz-Fails aus 2020 (und davor)… viel Spaß beim Lesen!

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Wer kann es sich eigentlich leisten zu promovieren? Soziale Herkunft in der Hochschulkarriere

Heute lest ihr hier den dritten Artikel von Dana, die seit Kurzem festes Mitglied in unserem Redaktionsteam ist. Wir freuen uns sehr, dass Dana dabei ist und uns mit ihren Erfahrungen und Texten unterstützt! Sie promoviert in Kassel zu Migrationen, Arbeitsbeziehungen und Arbeitskonflikten, intersektionalen Ungleichheitsverhältnissen und Subjekttheorien am Beispiel zirkulärer Landarbeitsmigration nach Kanada.

Die Verteilung dieser Plätze hängt nicht nur am Fleiß oder der Begabung der Einzelnen. Photo by Nathan Dumlao on Unsplash

Achtung, heute wird es kritisch und etwas politisch 😉

Denn heute will ich mich mal auslassen – nicht über das Promovieren an sich, sondern über die unausgesprochene Tatsache, dass Promovieren nicht für alle gleichermaßen und „einfach so“ (finanziell) möglich ist. Denn Promovieren ist ein wundervolles Privileg und es geht mit tollen Erlebnissen und Erfahrungen einher – aber gerade weil es ein Privileg ist, ist die Frage, wer es sich überhaupt leisten kann, zu promovieren, eine Frage, die mich immer wieder umtreibt.

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Motivationstief oder Update für’s Gehirn? 5 (+1) Tipps für Schluffi-Tage

Photo by Tony Tran on Unsplash

Es gibt einfach Tage, an denen geht nichts. Du bist unkonzentriert, lenkst dich ständig selbst ab. Einen Satz zu schreiben ist eine Qual und jeden Satz, den du liest, hast du danach sofort wieder vergessen. Die Vorstellung, heute etwas an der Diss zu schaffen – undenkbar! Ich nenne diese Tage liefevoll „Schluffi-Tage“. Solche schlechten Tage haben alle Promovierenden von Zeit zu Zeit, und ganz besonders gern, wenn eigentlich eine Deadline drohend heranrückt oder man sich am Vortag vorgenommen hat „Ab jetzt starte ich aber so richtig durch!“

Was ganz besonders fatal ist – manchmal dauert dieser Schluffi-Tag länger als einen Tag. Ganz, ganz selten wird daraus sogar eine ganze Schluffi-Woche. Kein Wunder also, dass die meisten Promovierenden nach Strategien suchen, um aus diesem Motivationsloch wieder rauszukommen. Wir haben 5 +1 Tipp zu dem Thema gesammelt!

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Abbrechen oder Durchhalten? Teil 2

Soll ich die Promotion durchziehen oder abbrechen? Diese Frage Stellen sich viele Promovierende wenn Gespräche mit der Betreuung frustrieren, wichtiges Equipment für die Versuche nicht geliefert werden kann, Archive wochenlang geschlossen sind obwohl man dringend ein Dokument ansehen muss oder man seit Tagen vor einem leeren Dokument sitzt und nicht die richtigen Worte findet.

Herausforderungen und Probleme gehören zu einem so komplexen und langwierigen Projekt wie einer Dissertation leider dazu. Aber es gibt auch Situationen und Umstände in denen es keinen Sinn mehr macht die Arbeit zu beenden und man sich lieber anderer Projekten widmen möchte oder muss. In Teil 1 ging es um die häufigsten Probleme, die Doktoranden ans Aufhören denken lassen. In diesem Teil geht es um die Argumente, die Doktorand*innen dann doch überzeugen ihre Promotionen fortzusetzten.

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Abbrechen oder Durchhalten? Teil 1

Herzlich Willkommen zurück nach der Sommerpause! Ich hoffe ihr ertragt die Hitzewelle und verbringt eure Zeit im Wasser statt am Schreibtisch soweit möglich.

Ich wage mal diese These: Jede Doktorandin und jeder Doktorand denkt während der Promotion ans Aufhören. Die Frage ob man eine Promotion durchziehen oder abbrechen sollte wird dementsprechend in Foren und auf Blogs viel diskutiert. Auch mir ist beim Schreiben aufgefallen, dass es eine Menge Argumente, Gefühle und Sorgen gibt, die dabei mitspielen. Daher wird dieser Artikel zwei Teile haben. In Teil 1 geht es um die häufigsten Probleme, die Doktoranden ans Aufhören denken lassen. In Teil 2 wird es um die guten oder schlechten Gründe gehen aus denen Doktoranden sich dann doch entscheiden weiter zu machen.

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“Non-Page-Victories” oder: Erfolge jenseits der getippten Seite

Photo by Doran Erickson on Unsplash

Im letzten Beitrag hat Franziska A. darüber gesprochen, wie man seine Erfolge feiern kann (und sollte!). Vielleicht hat die eine oder der andere beim Lesen freudlos gelacht und gesagt: „Würde ich ja tun! Wenn ich denn mal Erfolge hätte! Ich habe noch keine Seite geschrieben!“

Eine Doktorarbeit ist – besonders in den Geisteswissenschaften – auf den ersten Blick vor allem ein großes Textdokument (In den Naturwissenschaften oder bei empirischen Arbeiten ist das etwas anders, siehe hier und hier.) Daher scheint es logisch, die Fortschritte an der Doktorarbeit in geschriebenen Kapiteln oder Seiten zu rechnen. Klingt ja logisch: Je mehr ich geschrieben habe, desto näher bin ich dem Ziel der Abgabe. Leider ist es nicht ganz so einfach.

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