Wir drosseln das Tempo

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Vielleicht ist es euch ja schon aufgefallen: In letzter Zeit schaffen wir es einfach nicht mehr, so regelmäßig hier zu schreiben, wie wir es gerne würden. Bei uns vier ist gerade privat wie beruflich viel los: Anstrengende Jobs, der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit, Kita- und Schulkinder in Quarantäne, während gleichzeitig die Diss dringend abgegeben werden muss und die Erwerbsarbeit auch nicht wartet… es ist viel. Und zu all dem haben wir auch viel zu sagen! Das kommt hoffentlich irgendwann noch.

Aber wir haben auch gemerkt, einen so regelmäßigen Publikationsrhytmus wie bislang können wir als Team nicht mehr stemmen. Ihr wisst ja, wie wichtig es uns ist, Prioritäten zu setzen, die Diss (und die Arbeit) nicht das ganze Leben bestimmen zu lassen und das zu tun, was wir können, um unsere psychische und physische Gesundheit zu bewahren. Wir werden weiter hier schreiben – immer dann, wenn es uns in den Fingern juckt. Und wir sind auch weiter immer auf der Suche nach Gastautorinnen und Gastautoren (wer Interesse hat: Gerne bei cafecumlaudeblog at gmail com melden)!

Wenn ihr mitkriegen wollt, was bei uns so los ist und keine neuen Posts verpassen wollt, folgt uns gerne auf Instagram und auf Twitter. Und lasst uns gerne dort oder hier Kommentare (gern auch mit Themenanfragen)- wir freuen uns immer riesig, von euch zu hören! Bis dahin: Gutes Durchhalten euch allen!

Frauen in der Wissenschaft

Photo by ergonofis on Unsplash

Wir sind zurück aus der Sommerpause – einen Tag später als angekündigt!

Das hat zum einen damit zu tun, dass bei allen Mitgliedern des Cafécumlaude aktuell einiges los ist – Abgabe, Endphase, Job, Familie.

Zum anderen lief aber auch gestern abend erst ein Beitrag zum Thema “Frauen in der Wissnschaft” in der Sendung “Aus Kultur- ud Sozialwissenschaften” im Deutschlandfunk, in dem wir zu Wort kommen!

Das Thema Frauen in der Wissenschaft ist meist untrennbar verbunden mit Fragen nach Familie, Vereinbarkeit, Schwangerschaft und Mutterschaft. Der Beitrag beleuchtet dieses Themen, die auch hier im Cafécumlaude immer wieder eine Rolle spielen. Hört rein und teilt auch gern eure Erfahrungen!

https://www.deutschlandfunk.de/aus-kultur-und-sozialwissenschaften.1147.de.html

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Was macht die Doktorarbeit mit meiner Beziehung?

Photo by Annie Spratt on Unsplash

Vor einigen Monaten haben wir auf unserem Instagram-Account gefragt, welche Fragen euch umtreiben und zu welchen Themen ihr euch Artikel wünscht. Ein Thema war dabei der Dauerbrenner “Doktorarbeit und Partnerschaft”!

Landläufig wird oft behauptet, eine Dissertation nimmt so viel Raum im Leben ein, dass für eine Beziehung kein Platz mehr bleibt: ab jetzt heißt es Tage im Labor statt Picknicks im Park, ein runtergewürgtes Brötchen vor dem Laptop statt gemütliches Frühstück im Bett, und am Valentinstag ein Vortrag in der Mehrzweckhalle der Uni Bielefeld statt ein romantisches Date. Kein Wunder, dass viele Menschen um ihre Partnerschaft sorgen, wenn sie mit der Promotion beginnen!

An dieser Stellung wollen wir aber direkt Entwarnung geben – mit der Einreichung de Exposés besiegelt man nicht direkt das Ende der Beziehung! Natürlich bringt eine Promotion so einige Fallstricke mit sich, die die Partnerschaft belasten können: Zeitdruck, Stress, Selbstzweifel und ein nie schrumpfender Berg an Arbeit, der einen vorwurfsvoll während der Date Night vom Schreibtisch aus anstarrt. Gleichzeitig kann der Partner oder die Partnerin in dieser herausfordernenden Zeit natürlich auch eine große Stütze sein!

Um euch einen Einblick zu geben, was die Diss mit der Beziehnug machen kann, teilen wir heute unsere Erfahrungen mit euch – vielleicht findet ihr euch in manchen Schilderungen wieder und könnt ein paar Tipps oder Erkenntnisse für eure Partnerschaft mitnehmen!

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Während der Promotion ein Kind bekommen? Ein paar Entscheidungshilfen

Photo by Charles Deluvio on Unsplash

Es gibt Nachwuchs im Café cum Laude! Ich habe in der finalen Phase meiner Diss mein erstes Kind bekommen und dieser Entscheidung sind einige Überlegungen vorausgegangen. Besonders Doktorandinnen hadern immer wieder, ob und wie sie Familienplanung und Doktorarbeit unter einen Hut bekommen können. Deshalb will ich heute ein paar Entscheidungshilfen teilen, die mir geholfen haben. Meine Erfahrungen beziehen sich primär auf promovierende Frauen, die ihr erstes Kind planen. Wenn der Promovend der Vater ist, oder man bereits Kinder hat, stellen sich vermutlich andere Fragen, die ich nicht auf dem Schirm hatte.

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Forschungsaufenthalt im Ausland mit Baby – (wie) geht das überhaupt?

Ein Erfahrungsbericht von Dana Dülcke
Ein Forschungsaufenthalt im Ausland ist immer spannend und herausfordern. Und dann noch mit Baby? Photo by Ken Yam on Unsplash

Wir schreiben den Sommer 2014. Ich habe endlich meine Finanzierung für meinen ersten großen Forschungsaufenthalt in Kanada mit meinem Stipendien-Geber organisiert, es stehen schon viele Interviewtermine fest und Übernachtungsmöglichkeiten sind gebucht. Das soll der erste große Meilenstein in meiner (Forschungs-)Arbeit an meiner Doktorarbeit werden. Ich freue mich riesig und mir ist manchmal auch schon etwas schlecht vor Aufregung – aber, wenn ich ehrlich bin, ist mir eigentlich meist auch etwas mulmig zumute, weil ich zu dieser Zeit bereits schwanger bin.

Aber der Plan steht. Ich werde mit dickem Babybauch nach Kanada fliegen und meine ethnografische Forschung vor Ort durchführen. Das heißt konkret: In Kanada hin und her reisen, geplante und ungeplante Interviews führen, an unterschiedlichen Veranstaltungen teilnehmen und alles für die Analyse dokumentieren. Das geht ja alles auch schwanger.

Dann kommt alles anders als gedacht. Ich kann nicht fliegen. Es gibt Komplikationen in der Schwangerschaft und meine Ärztin untersagt mir die Reise. Sie empfiehlt, dass ich im nächsten Jahr fliegen soll. Ich falle in ein emotionales Loch und bin für einige Tage total aus der Bahn geworfen. Denn wie soll ich nun meinen Promotionsprozess voranbringen, wenn ich nicht noch vor der Geburt in die Feldforschung gehen kann? Promovieren mit Kind ist ja schon so eine Herausforderung, wie es Ulrike schon mal hier beschrieben hat. Aber eine Feldforschung im Ausland mit Baby? Über mehrere Monate hinweg?

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Der erste Job nach der Doktorarbeit

Ulrike am Schreibtisch
Bei der Arbeit…

Während der Promotion war die Zukunft für mich ein großes, schwarzes Loch, an das ich am liebsten gar nicht gedacht habe. Als Geisteswissenschaftlerin ist man ja die schlechten Taxifahrerwitze gewohnt (was sagt ein Historiker zum anderen? Einmal Pommes rot-weiß, bitte!) und hat sie, zu einem gewissen Grad, auch internalisiert. Niemand wäre also erstaunter als mein Ich vor sagen wir, zwei Jahren oder sogar acht Monaten wenn sie wüsste: Es ist alles gut gegangen. Ich stehe in Lohn und Brot und habe sogar einen Job, der mir Spaß macht – und für den mir die Diss etwas gebracht hat. 

Weil dieser Blog so viel von meinen Erfahrungen als Promovendin dokumentiert hat, hielt ich es für angemessen, auch den Übergang in den Berufsalltag festzuhalten: Der Weg dahin, welche Erfahrungen aus der Promotionszeit mir im Job weiterhelfen und was ganz anders ist als vorher. Falls du also Geisteswissenschaftlerin bist und an deinen Jobchancen verzweifelst, lass dir gesagt sein: Wahrscheinlich wird alles gut. Es wird möglicherweise eine Weile dauern (wenn du etwas Geld übrig hast von deinem Einkommen, dann spare schon mal!). Nutz die Zeit um dir Skills zuzulegen. Aber verliere nicht die Hoffnung. Es ist möglich!

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Wissenschaftlerin und Mutter – ein Zwischenstand

Das ist – zum Glück – (noch) nicht mein Kind. Bild: mytoenailcameoff (Flickr)

Seit Juni dieses Jahres bin ich Mutter – und seit August dieses Jahres bin ich Wissenschaftlerin und Mutter. (Wissenschaftlerin war ich vorher natürlich auch schon, aber ich hatte zwei Monate nach der Geburt Mutterschutz. Gerade kümmert sich hauptsächlich  mein Mann um die Kinderbetreuung). Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, inwiefern mich das Muttersein verändert hat. Unser ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt. Diese Veränderung durchdringt jeden Lebensbereich und ich habe mich gefragt, inwiefern es nicht nur die Art, wie ich arbeite, sondern auch gewissermaßen meine Identität als Wissenschaftlerin verändert hat. Continue reading “Wissenschaftlerin und Mutter – ein Zwischenstand”